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Der Fachkräftemangel und Arbeitnehmermarkt stellt Unternehmen in vielen Branchen vor große Herausforderungen – insbesondere im technischen und handwerklichen Bereich. Während klassische Stellenanzeigen oft nur einen Bruchteil der potenziellen Bewerber erreichen, bieten digitale Recruiting-Strategien über die eigene Website und Social Media eine deutlich größere Reichweite.

Studien zeigen, dass bereits über 80 % der Fachkräfte soziale Netzwerke aktiv nutzen und die Jobsuche über diese Kanäle in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Ein gezieltes Employer Branding über digitale Plattformen kann nicht nur die Anzahl qualifizierter Bewerbungen steigern, sondern auch die Einstellungskosten um bis zu 50 % senken.
In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Vorteile von Social-Media-Recruiting und wie Unternehmen mit einer starken Online-Präsenz die besten Talente für sich gewinnen können.

Erweiterte Reichweite & Ansprache passiver Kandidaten

Durch eine aktive Präsenz auf Social Media und einer optimierten Karriere-Website erreichen Unternehmen weit mehr potenzielle Bewerber – auch solche, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. In Deutschland sind rund 81 % der Gesamtbevölkerung auf sozialen Netzwerken aktiv​. Entsprechend nutzen immer mehr wechselwillige Fachkräfte diese Kanäle zur Stellensuche: Innerhalb eines Jahres hat sich der Anteil der Jobsuche über Social Media mehr als verdoppelt (von 10 % in 2021 auf 21 % in 2022)​. Damit liegen soziale Medien fast gleichauf mit klassischen Jobportalen oder Personalempfehlungen als Suchkanal (je ~20–27 %, siehe Grafik)​

Gerade im „Arbeitnehmermarkt“ – geprägt vom Fachkräftemangel – ist es entscheidend, auch latent suchende Talente anzusprechen. Nur ca. 14 % der Beschäftigten suchen aktiv einen Job, während rund 40 % zwar wechselbereit sind, jedoch nicht aktiv suchen​. Social-Media-Recruiting ermöglicht, diese große passive Zielgruppe dort abzuholen, „wo sie sich aufhalten“​.

Stärkung der Arbeitgebermarke & Differenzierung

Eine konsistente Recruiting-Kampagne über Website und Social Media baut ein positives Arbeitgeberimage auf, das im Wettbewerb um knappe Fachkräfte den Ausschlag geben kann.

Unternehmen mit starker Employer Brand profitieren nachweislich durch effizienteres Recruiting – die Einstellungskosten können um bis zu 43 % sinken, und auch die Mitarbeiterfluktuation reduziert sich deutlich. Aktuelle Studien betonen, dass Social Media als Kanal für Recruiting und Employer Branding in Deutschland rasant an Bedeutung gewinnt. So nutzen bereits 91 % der Top-Arbeitgeber LinkedIn und 70 % Instagram regelmäßig für Employer-Branding-Inhalte.

Eine aktive Präsenz auf diesen Plattformen steigert die Bekanntheit als attraktiver Arbeitgeber und erzeugt Vertrauen bei Kandidaten. Dies verbessert die Qualität und Quantität der eingehenden Bewerbungen langfristig. Gerade in technischen Branchen ermöglicht eine klare Positionierung (z. B. als innovativer, mitarbeiterorientierter Elektrotechnik-Betrieb) die Abgrenzung vom Wettbewerb und macht das Unternehmen für gesuchte Spezialisten interessant.

Schnellere Besetzung kritischer Positionen

Eine starke Online-Arbeitgeberpräsenz führt häufig zu einer höheren Bewerberresonanz in kürzerer Zeit. Aktuelle Engpasszahlen unterstreichen den Handlungsdruck: In der Elektrotechnik und Energietechnik kommen rechnerisch 558 offene Stellen auf 100 verfügbare Arbeitskräfte. Fachkräfte können sich ihren Arbeitgeber also aussuchen. Offene Stellen unbesetzt zu lassen, kostet Unternehmen Zeit und Geld. Durch Social-Media-Reichweite und eine ansprechende Karriereseite erhöht ein Unternehmen die Chance, vakante Stellen schneller mit passenden Kandidaten zu besetzen, bevor die Konkurrenz zuschlägt. Laut Branchenverband VDE werden beispielsweise im Elektrobereich in den nächsten 10 Jahren rund 100.000 zusätzliche Elektroingenieure benötigt.

Proaktives Employer Branding hilft, frühzeitig Talente zu binden. Zudem erwarten 82 % der deutschen Unternehmen bereits negative Folgen durch den Fachkräftemangel. Mit einer gezielten Kampagne lässt sich diesem Trend entgegenwirken, indem mehr qualifizierte Bewerbungen eingehen und Einstellungsprozesse verkürzt werden. Eine mobil-optimierte Online-Bewerbung trägt ebenfalls dazu bei: Über 80 % der Nutzer greifen mobil auf Netzwerke wie Instagram zu – ist der Karriereauftritt nicht darauf ausgerichtet, springen Interessenten schnell ab („weggewischt“).

Ein potenzieller Arbeitgeber kann durch nutzerfreundliche, schnelle Bewerbungsprozesse (z. B. kurze Online-Formulare statt analoger, papierbasierter Verfahren) die Conversion deutlich erhöhen – schließlich brechen 60 % der Kandidaten eine Bewerbung ab, wenn sie zu langwierig oder repetitiv ist.

Ansprache junger Zielgruppen & Nachwuchskräfte

Über Social-Media-Kampagnen lassen sich insbesondere jüngere Fachkräfte der Generation Y/Z effektiv erreichen. Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok sind bei 20- bis 30-Jährigen fest im Alltag verankert​

So suchen über die Hälfte der <30-Jährigen mittlerweile auf Instagram nach Jobs, und selbst TikTok wird schon von fast 30 % dieser Altersgruppe zur Jobsuche genutzt.

Ein auf junge Technik-Talente zugeschnittenes Social-Media-Recruiting (z. B. kurze Videos aus dem Arbeitsalltag, Azubi-Testimonials) kann das Interesse an traditionellen Elektrotechnik-Berufen steigern. Tiktok-Beispiele zeigen, dass unterhaltsame kurze Clips die Einstellung der Zielgruppe zur Arbeitgebermarke positiv beeinflussen können. Indem ein Unternehmen moderne Ausbildungs- und Karriereinhalte online präsentiert, positioniert es sich als zeitgemäßer Arbeitgeber und gewinnt eher die Aufmerksamkeit des Nachwuchses, der über klassische Kanäle schwer erreichbar ist. Indem ein Unternehmen moderne Ausbildungs- und Karriereinhalte online präsentiert, positioniert es sich als zeitgemäßer Arbeitgeber und gewinnt eher die Aufmerksamkeit des Nachwuchses, der über klassische Kanäle schwer erreichbar ist.

Wettbewerbsvorteil im Fachkräftemangel der technischen Berufe

In technischen Berufen ist der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt – zwischen 2021 und 2022 fehlten bundesweit rund 56.800 Fachkräfte allein in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen​

Für ein mittelständisches Unternehmen im Handwerks- oder Industriebereich bedeutet dies, dass traditionelle Stellenanzeigen oft ins Leere laufen. Eine professionelle Online-Recruiting-Kampagne steigert die Sichtbarkeit bei der gewünschten Zielgruppe und verbessert das Arbeitgeberimage, was im „War for Talent“ den entscheidenden Vorteil bringen kann. Firmenwebsites und Social-Media-Profile dienen dabei als Visitenkarte:

Bewerber informieren sich dort über Kultur, Projekte und Leistungen des Arbeitgebers, bevor sie sich bewerben. 83 % der deutschen Unternehmen beziehen mittlerweile Bewertungsplattformen wie kununu in ihr Employer Branding ein – ein Hinweis, wie wichtig ein glaubwürdiger Online-Auftritt geworden ist. Durch aktives Employer Branding (etwa das Teilen von Mitarbeiter-Erfolgsgeschichten, Projekt-Highlights oder Weiterbildungsangeboten) kann ein Unternehmen gezielt zeigen, was es als Arbeitgeber auszeichnet. Dies erhöht die Attraktivität bei technischen Fachkräften, die Wert auf moderne Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten legen.

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Branchen-Spezifische Best Practices für erfolgreiches Recruiting in technischen Berufen

Authentische Arbeitgeberpräsentation:

Im Elektrotechnik-Bereich punkten Arbeitgeber, die ein ehrliches Bild ihrer Arbeitskultur und Projekte vermitteln. Vermeiden Sie generische Stockfotos – Inhalte sollten die echten Mitarbeiter und Projekte zeigen. Laut Experten sind bis zu 75 % der allgemeinen Recruiting-Inhalte für Bewerber irrelevant, wenn sie nicht authentisch und zielgruppengerecht aufbereitet sind. Besser ist es, z. B. erfolgreiche Kundenprojekte, Einblicke in den Arbeitsalltag auf der Baustelle oder im Entwicklungsbüro und Stimmen der eigenen Fachkräfte zu präsentieren. Mitarbeiter als Markenbotschafter einzubinden (etwa durch kurze Statements oder Übernahme des Instagram-Kanals für einen „Day in the Life“) macht die Firma greifbarer und sympathischer. Gerade im Handwerk und in der Elektroinstallation schafft eine persönliche Ansprache Vertrauen – potenzielle Bewerber können sich so leichter mit dem Unternehmen identifizieren.

Karriereseite & Online-Bewerbung optimieren:

Im Elektrotechnik-Bereich punkten Arbeitgeber, die ein ehrliches Bild ihrer Arbeitskultur und Projekte vermitteln. Vermeiden Sie generische Stockfotos – Inhalte sollten die echten Mitarbeiter und Projekte zeigen. Laut Experten sind bis zu 75 % der allgemeinen Recruiting-Inhalte für Bewerber irrelevant, wenn sie nicht authentisch und zielgruppengerecht aufbereitet sind. Sorgen Sie für einen niederschwelligen Bewerbungsprozess: z. B. ein kurzes Online-Formular oder die Möglichkeit, sich mit einem Klick via XING/LinkedIn zu bewerben. Lange, umständliche Formulare schrecken ab – 60 % der Bewerber brechen zu komplexe Prozesse ab.

Stellenanzeigen sollten zudem alle wichtigen Informationen enthalten, insbesondere zur Vergütung: 74 % der Jobsuchenden möchten die Gehaltsspanne als Erstes in der Ausschreibung sehen. Durch transparente Angaben (Gehalt, Benefits, Arbeitszeitenmodelle etc.) und klare Call-to-Action (z. B. „Jetzt in 2 Minuten bewerben“) erhöhen Sie die Bewerbungsquote spürbar. Ein weiterer Best Practice ist die Einbindung von Google for Jobs über strukturierte Daten auf der Website, um die Auffindbarkeit Ihrer Stellenangebote zu steigern.

Authentisch

Persönlich

Mobil-optimiert

Niederschwellig

Transparent

Gezielte Kanalstrategie:

Wählen Sie Social-Media-Kanäle passend zu den gesuchten Profilen. Für technische Fach- und Führungskräfte eignen sich LinkedIn und XING, um berufliche Inhalte (z. B. Innovationen, Fachartikel, Messeauftritte) zu teilen. Plattformen wie Facebook und Instagram sind ideal, um lokal und regional Facharbeiter oder Auszubildende anzusprechen – hier können etwa Bilder von Team-Events, Baustellenfortschritten oder Azubi-Projekten veröffentlicht werden. Die Mehrheit der deutschen Arbeitgeber setzt bereits auf diesen Mix: LinkedIn nutzen 91 %, Instagram 70 % und sogar TikTok kommt bei 13 % zum Einsatz. Prüfen Sie auch TikTok oder YouTube für kurze Videoclips, wenn Sie sehr junge Talente (Schüler, Auszubildende) gewinnen möchten – in der Altersgruppe 14–29 ist TikTok ein verbreitetes Medium.

Wichtig ist, den Content je Kanal anzupassen: Auf LinkedIn etwa Einblicke in High-Tech-Projekte oder Expertentipps teilen, auf Instagram hingegen lockere Behind-the-Scenes oder Teamgeschichten. Eine regelmäßige Posting-Frequenz (z. B. 1–2 Beiträge pro Woche) hält die Präsenz aufrecht und signalisiert, dass das Unternehmen aktiv und lebendig ist.

Aktives Community-Management & schnelle Reaktionszeiten:

Hohe Resonanz erzielen Sie, indem Sie auf Interaktionen eingehen. Beantworten Sie Kommentare oder Nachrichten von Interessenten zeitnah – dies steigert die Engagement-Rate und das positive Empfinden der Bewerber. Wenn jemand auf Facebook eine Frage zu einer Stelle stellt oder via XING Kontakt aufnimmt, sollte eine Antwort idealerweise innerhalb von 24–48 Stunden erfolgen. Auch Bewertungen auf Plattformen wie Kununu oder Google sollten Sie im Blick haben und professionell beantworten. So demonstrieren Sie Wertschätzung gegenüber Bewerbern. Richten Sie ggf. einen Chat oder Messenger-Service ein, über den Interessenten unkompliziert erste Fragen stellen können. Schnelligkeit ist ein entscheidender Faktor: Top-Talente sind oft nur wenige Tage verfügbar, bevor sie vom Markt sind. Ein agiles Recruiting-Team, das Online-Anfragen umgehend nachfasst (z. B. kurze Telefonate oder Einladungen zum Kennenlernen), kann die Conversion von Interessenten zu Bewerbern deutlich erhöhen.

Attraktive Arbeitgeberleistungen & Entwicklungschancen hervorheben:

Besonders in den technischen Berufen legen Fachkräfte Wert auf kontinuierliche Weiterbildung, abwechslungsreiche Projekte und eine sichere Arbeitsplatzperspektive. Kommunizieren Sie branchenspezifische Vorteile offen: z. B. Einsatz neuester Technologien, Zertifizierungen (z. B. KNX-Schulungen, Schaltberechtigungen), Aufstiegschancen zum Projektleiter, tarifliche oder übertarifliche Bezahlung, Dienstwagen oder Montagezulagen, flexible Arbeitszeiten bei Baustelleneinsätzen, etc.

Employer-Value-Proposition (EVP):

Stellen Sie heraus, was Ihr Unternehmen als Arbeitgeber einzigartig macht – etwa ein familiäres Betriebsklima, regionale Verbundenheit und gleichzeitig spannende Projekte im Bereich Energietechnik. Erfolgsgeschichten von bestehenden Mitarbeitern (vom Azubi zum Meister/Ingenieur) können dies untermauern. Solche authentischen Erfolgsbeispiele bedienen die Präferenzbildung bei Kandidaten und schaffen Vertrauen. Nicht zuletzt sollte das Thema Work-Life-Balance und Unternehmenskultur angesprochen werden: Zeigen Sie z. B. durch Bilder von Teamevents, Betriebsausflügen oder flexiblen Arbeitsmodellen, dass auch in einem technischen Handwerksbetrieb moderne und mitarbeiterfreundliche Werte gelebt werden.

Fazit

Mit dieser Kombination aus faktenbasierten Vorteilen und erprobten Best Practices können Arbeitgeber aus dem technischen Bereich in Industrie und Handwerk dem Fachkräftemangel proaktiv begegnen. Eine moderne Recruiting-Kampagne über Website und Social Media zahlt direkt auf ein positives Employer Branding ein – und damit auf die Gewinnung der dringend benötigten Fachkräfte für zukünftiges Wachstum.

Vom Learning zum Doing:

Jetzt Tipps in die Praxis umsetzen

Experten-Beratung ist nur eine Nachricht entfernt: Möchten auch Sie im Recruiting Herausforderungen zu erfüllten Potenzialen machen und zur gefragten Arbeitgeber-Marke werden, machen Sie jetzt den ersten Schritt- und sprechen uns ganz einfach an.

Alexander Klarmann

Head of Strategy

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